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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 68

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
68 Rußland ist. Die Pelen zeichnen sich durch Vaterlandsliebe, Tapferkeit, militärisches Talent, Gelehrigkeit und Lebhaftigkeit aus. Während die niedern Volksklassen als unreinlich, trunken und servil geschildert wer- den, erscheinen die Vornehmen fein, nüchtern, höflich und sehr stolz. Die Polen bekennen sich zur römisch-katholischen Kirche. Polnische Ordnung auf den ehemaligen Reichstagen ist sprichwörtlich geworden. Warschau, 170,000 E. (10,000 Juden), Univers., Residenz des Statt- halters. Festung und Vorstadt Praga an der Weichsel. Kalisch, 12,600 E. und Ljubliu, 19,000 E. Ostrolenka. Wallfahrtsort Czenstochau an der Warthe. 8 54. Das Königreich Schweden «nd Norwegen. (13,830 Q.-M., 5,703,000 Einw.) Schweden und Norwegen bildeten vom Jahre 1397 bis 1524 mit Dänemark ein großes Reich, welches die dänisch-norwegische Königin Marga- retha durch die in der schwedischen Stadt Calmar geschlossene Union vereint hatte. 1524 riß sich Schweden von der Union wieder los und ward ein selbständiges Königreich. Als endlich Schweden 1814 sich zu Napoleons Gegnern schlug, erhielt es als Preis für seinen Beistand das Land Norwegen, welches den mit Frankreich verbündeten Dänen durch den erwählten Kron- prinzen von Schweden, den vormaligen französischen Marschall Bernadotte, entrissen wurde. Seitdem bilden die beiden Königreiche eine gemeinschaftliche Monarchie, jedes hat aber seine eigene Verfassung und Verwaltung. Die Finanzen befinden sich in einem günstigen Zustande. In Schweden ist der König durch einen Reichstag eingeschränkt, welcher sich in jedem fünften Jahre versammelt. In Norwegen genießt das Volk größere Vorrechte, als die Schweden haben. Das Volk wählt nämlich eine Versammlung von 75 bis 100 Mitgliedern, den Storthing, welcher alle 3 Jahre ohne besondere Berufung auf drei Monate in Christiania zusammen- tritt. Diese Versammlung theilt sich in 2 Kammern; haben diese einen Gesetzes-Vorschlag berathen und angenommen, so bedarf derselbe noch der Bestätigung des Königs, welcher ihn jedoch auch verwerfen kann. Wird aber derselbe Vorschlag von den beiden folgenden Storthings erneuert, so muß er Gesetzeskraft erhalten. Beide Reichstage haben die Steuern festzusetzen. Die Schweden und Norweger sind deutschen Stammes, und bilden den Kern der Landesbevölkerung; im diorden wohnen Finnen und Lappländer. Die herrschende Religion ist die lutherische; die Lappen sind zum Theil noch Heiden. Für das Volksschulwesen ist so gut gesorgt, daß man unter den Schweden und Norwegern wohl selten Jemand findet, der nicht schreiben und lesen kann. In Norwegen muß Jeder, der confirmirt werden soll, lesen können, Jeder, der heirathen will, confirmirt sein, und wer im 20. Jahre nicht confirmirt ist, kann gewaltsam im Zuchthause angehalten^werden, das zur Confirmation Erforderliche zu leruen. Während aber die Schweden und Norweger durch ihre Bildung und geistige Kraft eine hervorragende Stellung Kitter den Earopäern einnehmen, stehen die Lappen und Finnen noch auf einer niedern Culturstufe. Die Lappen sind insbesondere Nomaden, welche mit

2. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 78

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
78 S 58. Der norddeutsche Bund von 1866. Zwischen den beiden Großstaaten des deutschen Bundes, zwischen Oester- reich und Preußen, bestanden von Ansang an ziemlich ungünstige Verhält- nisse, da jeder derselben nach der Herrschaft in Deutschland strebte. Preußen, als echt deutscher Staat, hielt sich dazu vorzugsweise berufen; Oesterreich dagegen glaubte seine ganze staatliche Existenz bedroht, wenn es die Ober- herrschaft in Deutschland einbüßte. In dem Kriege um Schleswig-Holstein gegen Dänemark (1863 und 1864) gingen beide Staaten zwar nochmals Hand in Hand mit einander; die gemeinsame Verwaltung der glücklich er- oberten Herzogthümer entzweite sie jedoch und ließ die alte gegenseitige Ab- neigung deutlich wieder zu Tage treten und endlich zum Ausbruch kommen. Beschlüsse, welche der Bundestag auf Veranlassung Oesterreichs am 15. Juni 1866 gegen Preußen faßte, nöthigten letzteren Staat, aus dem Bunde zu treten und diesen selbst für erloschen zu erklären. Preußen drang nun aus Berufung eines deutschen Parlaments, und kam damit lange gehegten Wünschen des deutschen Volkes entgegen. In seinen: Statut-Entwurse für dasselbe forderte es Ausschluß Oesterreichs aus Deutschland. Die Folge hiervon war der Ausbruch eines Krieges zwischen Preußen und Oesterreich, in welchem Letzteres in wenig Wochen im eigenen Lande so total geschlagen wurde, daß es Frieden schließen (23. Aug. 1866 zu Prag) und in Folge dessen zugleich Venetien an das mit Preußen ver- bündete Italien abtreten mußte. Preußen ist durch diesen Sieg nicht nur in den vollen Besitz von Schleswig-Holstein gekommen, sondern hat auch das Königreich Hannover, das Kurfürstentb um Hessen, das Herzogthum Nassau, einen Theil des Groß- herzogthums Hessen und die Stadt Frankfurt a. M., deren Regierungen ihm in dem Kriege mit Oesterreich feindlich entgegentraten, erworben. Die norddeutschen Fürsten sind der Aufforderung Preußens, mit ihm einen norddeutschen Bund zu bilden, nachgekommen, während die süd- deutschen, nämlich Baiern, Württemberg und Baden, noch für sich dastehen. Das Verlangen der Völker ist jedoch auf die Vereinigung Süddeutschlands mit Norddeutschland zu einem einzigen deutschen Bunde gerichtet, da sie die Ueberzeugung haben, daß nur aus der Vereinigung Heil für Alle erwächst. Die Zeit, wo ein deutscher Bund, in dem Preußen die militärische und diplomatische Führung hat, sich bilden wird, ist gewiß nicht mehr fern, und ist er gestiftet, dann werden auch die deutschen Länder Oesterreichs wieder in ein freundliches Verhältniß zu demselben treten können.

3. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 134

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
134 tionen gemacht, als die Franzosen. Frankreich war schon zweimal eine Republik, und schon zwei Mal ist die Republik in ein Rapoleonisches Kaiser- thum umgeschlagen. Gegenwärtig ist Louis Napoleon Bonaparte Iii. Kaiser von Frankreich. Er hat die französische Kriegsmacht, mit deren Hülfe er sich den Besitz der Kaiserwürde verschaffte, auf einen Achtung gebietenden Stand gebracht. Die französische Flotte steht vielleicht nur noch in der Be- dienung der englischen nach, und das französische Landheer übersteigt an Zahl und Kriegstüchtigkeit das englische. Die Stärke des französischen Heeres beträgt im Frieden 380,000 Mann, die Stärke der Flotte wird auf 480 Kriegsfahrzeuge mit 9,700 Kanonen angegeben. Die Handelsflotte bestand zu Anfang 1863 aus 15,132 Schiffen mit 982,571 Tonnen. Frankreich zerfällt in 89 Departements; wir wollen jedoch die alte Provinzial-Eintheilung hier zu Grrmde legen. 1. Jsle de France. Haupt- und Residenzstadt Frankreichs ist Paris an der Seine, 1,700,000 Einw. Festung und Universität. Sie zerfällt in 3 Stadttheile: la ville nördlich der Seine, In eite oder die Altstadt auf einer Seine-Insel, und der Stadttheil südlich der Seine mit dem Markier latin. Paris hat 34 Vor- städte, 56 Thore oder Barrieren, 76 freie Plätze, 25 Theater, 22 Brücken. Unter den Vorstädten sind St. Antoine, St. Martin und Montmartre, unter den Plätzen der Bastille- und der Vendüme-Platz bekannt. Die Kirche Mirs clame, das Invalidenhotel, das Stadthaus, die Tuilerien, das Louvre, das Palais Luxemburg, das Palais royal, la Morgue sind bemerkenswerthe Ge- bäude. Erwähnung verdienen noch der an Monumenten überaus reiche Kirchhof Père la Chaise, die elysäischen Felder, ein von einer Allee durch- schnittener Lustwald, die 22 Boulevards, breite mit Bäumen besetzte Straßen zwischen der Stadt und den Vorstädten. Kaiser Napoleon I. ruht seit 1840 im Dome der Invaliden. Ganz in der Nähe von Paris liegen von 30 Städten noch folgende bemerkenswerthe: St. Denis, Begräbnißort der französischen Könige, Versailles mit einem berühmten Schlosse, im schönsten Style, St. Cyr mit einer Mili- tärschule. St. Cloud und Fontainebleau mit herrlichen Schlössern und Parkanlagen. In Fontainebleau unterzeichnete am 11. April 1814 Na- poleon I. seine Abdankung. Südöstlich von Paris liegt das durch seine Käse berühmte Dorf Brie in der gleichnamigen Landschaft (krommafs äs 6ris.) 2. Die Picardie, zu beiden Seiten der Somme, ist eine fruchtbare, gut angebaute Provinz. Hauptstadt ist Amiens an der Somme, 60,000 E., geschichtlich wichtig durch Peter von Amiens, den Kreuzzugs-Prediger, 1091, und durch den Friedens- schluß von 1802 zwischen England und Frankreich. 3. Die französischen Niederlande. Artois, Hennegau und Flandern sind gewerbreiche Provinzen und haben viele Festungen und vorzügliche Fabriken in Spitzen, Leinwand, Battist rc.

4. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 287

1836 - Leipzig : Schumann
2h7 Iv. Politische Geographie. aufgerieben wird. Die Nachbaren haben von dünn und weitläufig bevölkerten Staaten selten Unterjochung zu befürchten, weil das Zu- sammenziehen der Streitkräfte aus fernen Gegenden her immer mit Schwierigkeiten verbunden, auch deren Unterhalt nicht leicht ist. Eine Ausnahme machen hier Rußland und die asiatischen Nomaden. §. 1177. Dicht bevölkerte Länder können in kurzer Zeit eine bedeutende Heeresmacht zusammenziehen und ihr Gebiet leicht vertheidigen; sie können außerdem streitbare Mannschaft anderen Völkern zu Hülfe schicken, oder dieselbe zum Angriffe verwenden. Daher werden sie oftmals in Kriege verwickelt, z. 33. Großbritan- nien, Frankreich und andere. 8. 1178. Bei übrigens gleichen Verhältnissen ist ein Volk, wo Wissenschaft, Kunst, Ackerbau rc., überhaupt die Bildung auf einer höhern Stufe steht, jedesmal einem andern überlegen, weil es außer seiner geistigen Überlegenheit auch bessere Waffen, Ammu- nition, Schiffe 2c. sich zu verschaffen, und sie besser zu gebrauchen weiß. Auch der Reichthum eines Volkes gehört zu den wesent- lichen Stützen seiner Macht. Es bängt weit mehr von der Indu- strie, dem Unternehmungsgeiste und von der Thätigkeit und Ein- sicht ab, mir der Ackerbau, Manufakturen und Handel betrieben werden, als von der Fruchtbarkeit und dem natürlichen Reichthume einer Gegend. Der Zustand, in welchem sich Wissenschaft und Un- terricht befindet, kommt auch hier eben sowohl in Anschlag, als der Grad von politischer Freiheit, dessen der Bürger genießt. Das eigentliche Wesen der Macht eines Staates beruhet daher in der Anzahl und dem Charakter des Volkes, und steht insgemein in gleichem Verhältnisse mit dem geistigen Zustande desselben. Spanien rst trotz seiner fruchtbaren Besitzungen und unerschöpflichen Gold- und Silbergruben ein armes Land geworden, während die nördlichen vereinigten Niederlande, die einen großen Theil ihres Bodens erst durch Fleiß und Beharrlichkeit dem Meere abgewinnen mußten, zu den reichsten Staaten gehören und lange Zeit eine der bedeutend- sten Mächte in Europa bildeten. 8- 1179. Der Macht nach zerfallen die Staaten Europa's in mehre Klassen, in Mächte ersten, zweiten, dritten und vierten Ranges. Mächte ersten Ranges sind Oesterreich, Frank- reich, England, Rußland und Preußen. Sie sind präponderi- rende Mächte, d. h. sie üben einen bedeutenden Einfluß auf die übrigen Staaten aus. Zu den Mächten zweiten Ranges rechnet man Schweden, die Niederlande, Belgien, Spanien und die Türkei, auch wohl Neapel und Portugal; zu denen des drit- ten Ranges gehören die deutschen Königreiche Baiern, Sachsen, Würtemberg und Hannover, Dänemark und die Schweiz; doch ist der Unterschied hier nicht genau bestimmt. Mächte dritten und vier- ten Ranges, wie Baden, Toscana, der Kirchenstaat rc., sind nicht im Stande, mit eigenen Kräften den großen Staaten Widerstand zu leisten, wohl aber vermag ein Staat zweiten Ranges einer prä- ponderirenden Macht mir Erfolg sich zu widersetzen, z. B. Spanien den Franzosen. 8. 1180. In Asien besitzt Rußland ein ungeheueres, obwohl

5. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 247

1836 - Leipzig : Schumann
Iii. Kultur-Geographie. 247 nach gewaltsamen Zerrüttungen aller, namentlich unnatürlicher Ver- hältnisse, immer erst allmälig zurückkehrt. §. 1028. Italien hat sich in frühern Zeiten um die Wissen- schaften hoch verdient gemacht und nahm einmal den höchsten Rang in dieser Hinsicht ein; gegenwärtig aber leistet es, wegen des unendlich drückend auf ihm lastenden politischen Druckes, ver- haltnißmäßig nur sehr Geringes, am meisten noch, worauf der Bo- den selbst hinweist, in den Alterthumswissenschaftem §. 1029. Oesterreich zeichnet sich besonders in mathemati- schen und Naturwissenschaften, sodann in der Arzneikunde Vortheil- haft aus; in Polen aber ist alles wissenschaftliche Leben, das noch vor wenigen Jahren in hoher Blüthe stand, durch die Barbarei und Politik der Russen vernichtet worden; denn die Eroberer glau- den, um ein schändlich geraubtes Land behaupten zu können, so- gar der polnischen Sprache und Literatur, weil sie volksthümliche Gefühle nähren könnte, durch Gewaltmittel das Garaus machen zu müssen. §. 1030. Das Moskoviterreich ward vor etwa 100 Jah- ren durch einen großen Mann, Czar Peter, aus dem Zustande gras- ser Barbarei befreit, und seitdem ist theilweise unter das Volk einige Civilisation gekommen. In wissenschaftlicher Hinsicht ver- dankt Rußland fast Alles den Deutschen, doch haben sich bereits einige Nationalrussen ausgezeichnet. §. 1031. Norwegen hat, weil die Bearbeitung des rauhen Bodens und die Sorge für das Materielle wohl fast alle Kräfte ausschließlich in Anspruch nimmt, ferner weil die Lage ziemlich ab- gesondert ist, in wissenschaftlicher Hinsicht, wenn auch eine ehren- volle, doch nicht besonders ausgezeichnete Stelle, was mit dem klei- nen Dänemark allerdings der Fall ist, und theilweise auch mit Schweden und den Niederlanden, weniger mit Belgien. 8- 1032. In Allem, was Wissenschaft heißt, nimmt auf Er- den unser deutsches Land die erste Stufe ein; kein anderes kann sich in Hinsicht der Tüchtigkeit und Anzahl der Gelehrten mit ihm messen; Großbritannien und Frankreich, die zunächst fol- gen, stehen im Allgemeinen bei weitem zurück, mit Ausnahme be- sonderer Wissenschaften, der Nautik z. B., auf welche ein vorzugs- weise Seehandel treibendes Volk natürlich mehr Fleiß verwenden muß, als ein zum großen Theile binnenländisches. Auch giebt den beiden letzter» in mannichfacher Hinsicht die bei ihnen vorhandene Preßfreiheit ein gewisses Uebergewicht. §. 1033. Die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika haben, wenn man-bedenkt, daß sie ein neues Land sind, in wel- chem billig die materiellen Bedürfnisse den ersten Anspruch auf Be- friedigung haben, bereits riesenhafte Fortschritte in den Wissenschaf- ten gemacht; überall sind Bibliotheken und höhere Lehranstalten gegründet worden. Auch in wissenschaftlicher Schriststellerei haben sie während der letzten Jahre viel.tüchtiges producirt, namentlich in politischer, historischer und schönwissenschastlicher Hinsicht.

6. Erster oder Elementar-Kursus - S. 71

1835 - Weilburg : Lanz
71 A. Europa im Allgemeinen. find 16) die Mineralquellen. Auch Salpeter, Alaun, Vitriol und Schwefel sind hinreichend. §. 21. Die Eintheilung Europa's nach natürlichen Grenzen (§. 130 d. Einl.) ist ziemlich willkürlich. Gewöhn- lich theilt man dasselbe in West- und Ost-Europa. Eine Linie, vom Nordkap durch den bottnischen Meerbusen und die Ostsee bis zur nördlichen Spitze hes adriatischen Meeres gezo- gen , bildet die Grenze. Alles Land, das westlich von derselben liegt, gehört zu West», das östlich ^legene zu Ost-Europa. Wohl ist der östliche Theil der größere, ^er westliche aber der bevölkertste. — Bei der weitern Eintheilnn^trird am passend, sten auf die Hauptgebirge und die größten inla»dischen Meere, b. h. auf die Pyrenäen, Alpen und Karpathen, dann die Nord- und Ostsee, Rücksicht genommen. A) West-Europa begreift daher: L die pyrenäische Halbinsel, oder 1) Portugal. 2) Spanien; Ii. die Alpenländer, oder 1) Süd-Alpenland — Ita- lien, 2) West-Alpenland r=z Frankreich, 3) Nord- Alpenländer — Helvetien und Deutschland; Iii. die Nordsee-Länder, oder 1) Säd-Nordseeländcr = Belgien und Holland, 2) West-Nordseeländer — das britische Reich oder die Inseln Großbritan- nien und Irland, 3) Ost-Nordseeland — Dänemark; Iy. die Ostsee-Länder, oder 1) Nordwest-Ostseeländer — der schwedische Staat oder Schweden und Norwegen. v) Ost-Europa umfaßt: I. die Ostsee-Länder, oder 1) Ost-Ostseeland r=r Rußland, 2) Süd-Ostseeländer Preußen und Polen; Ii. die karpathischen Lander, oder 1) Nord-Karpathen- land — Galizien, 2) Süd-Karpathenländer — Ungarn, die Türkei und Griechenland.

7. Erster oder Elementar-Kursus - S. 70

1835 - Weilburg : Lanz
70 A. Europa im Allgemeinen. in den westlichen und südlichen Ländern, z. B. in Spanien, Portugal, Frankreich, Italien, der Türkei, Griechenland, Ungarn und Deutschland. Der warme Landstrich Europa's (§. 13) ist das Vaterland 6) der Südfrüchte und 7) des Baumöls. 6) Baumfrüchte (Obst) liefern vorzüglich Deutschland, Italien und das mittlere Frankreich in großer Menge und Mannigfaltigkeit, und 9) Gemüse fehlen nur in den nördlichsten Gegenden. Mehrere Länder sind reich an L0) Holz, besonders Rußland, Polen, Norwegen und Schwe, dm. In den nördlichsten Regionen aber verkrüppeln die Bau- me zu Sträuchern; auch diese verschwinden endlich (§. 10), und nichts bleibt ü§rig, als Flechten und Moose. §. 20. 6) Aus dem Mineralreiche: Europa hat nicht den Reichthum an edeln Metallen, welchen andere Erd- theile haben. Brasiliens Goldbergwerke, die Demantgruben ebendieses Landes und Golkonda's fehlen ihm; aber die Er- zeugnisse des Mineralreiches, welche wahren Nutzen und Werth haben, sind in Fülle vorhanden. — Das meiste 1) Gold Kat Ungarn, das meiste 2) Silber Deutschland. 3) Queck- silber findet sich in Deutschland und Spanien, in jenem Lande auch 4) Zink. Deutschland, Rußland und vorzüglich Schweden find sehr reich an 5) Eisen und 6) Kupfer, und England und Deutschland an 7) Zinn. 8) Blei ist in großem Ueber- flusse vorhanden, besonders in Schottland. Auch an allen übrigen Metallen fehlt es nicht. 9) Perlen und 10) Edel- steine werden zwar in mehrern europäischen Ländern gefun- den, aber wenig geschätzt. 11) Marmor (parischer und carrarischer M.) und 12) Alabaster und andere schöne und nützliche Steine finden sich in vielen Gegenden. 13) Salz aller Art bietet Europa in Fülle; besonders Steinsalz in Gali- zien, Seesalz in Spanien und Portugal, Stein- und Quellsalz m Deutschland. 14) Farbenerden und andere nutzbare Erdarten (Puzzolan-Erde) sind häufig. 15) Torf findet sich in der Nordhälfte unseres Erdtheils in Ueberfluß, 16) Steinkohlen, besonders in Nord-England, Belgien und Nord,Frankreich, und 17) Bernstein in Preußen. Zahllos

8. Erster oder Elementar-Kursus - S. 69

1835 - Weilburg : Lanz
69 A. Europa im Allgemeinen. besten kn England, Spanien, Italien und Deutschland; L) Rindvieh in der Schweiz, Holland, Dänemark, Polen, Ungarn, Ober-Italien und mehrern Staaten Deutschlands; e) Sch aase, besonders in Spanien, Portugal, England und vielen deutschen Staaten; ä) Schweine in Irland und vielen deutschen Ländern, z. B. Westphalen, Baiern. Im äußersten Norden ist das Rennthier; die Esel sind im Süden sehr zahlreich. Kameele finden sich in Südrußland und der Tür- kei. 2) Wildpret, z. B. Hirsche, Rehe, wilde Schweine, Hasen u. s. w. gibt's i» den meisten europäischen Ländern. Auf den Alpen ist die Gemse; der Stein dock aber scheint aus- gerottet. Rußland, Schweden und Norwegen haben Pelz- thiere, und Bären und Wölfe Hausen seihst in den Gebir- gen des Südens. 3) Zahmes und wildes Geflügel nützet nicht allein durch sein Fleisch, sondern auch durch seine Eier und Federn. An den nördlichen Meeren ist die Eider- gans besonders wichtig. Die europäischen Gewässer sind reich an 4) Fischen, und unter allen Völkern der Erde treiben die Europäer die bedeutendste Fischerei. In Europas Meeren, der Nordsee, dem Kattegat, ist der wichtige Heringsfang — an den Grenzen der Polarmeere der Wallfischfang und an Nord-Amerikas Ostküste, besonders bei Neufoundland, der Stockfischfang. Zahlreich sind auch in den nördlichen Meeren die Seehunde. 5) Der Seidenbau blühet in den Ländern des südlichen Europa, vorzüglich auf der pyrenäischen Halb- insel, in Südfrankreich, Italien und Griechenland. 6) Die Bienenzucht ist, besonders in Deutschland, wichtig. §. 19. B) Aus dem Pflanzenreiche: 1) Getreide gedeihet bis zum nördlichen Polarkreise. Deutschland, Preußen, Polen, einzelne Theile von Rußland, Ungarn, Galizien, Italien, Belgien u. a. liefern das meiste. 2) Hanf und Flachs finden sich besonders in Deutschland und Belgien. 3) Taback wird vorzüglich in Deutschland, Belgien, Rußland und der Türkei gebaut; doch bei weitem nicht zureichend für den Bedarf. 4) Kartoffeln werden in Europas nördlicher Hälfte in großer Menge gezogen. 5) Wein gedeihet besonders

9. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 23

1832 - Hannover : Hahn
Producto. 23 K. (Dnjepr — Weichsel), b) in Schweden: Lrol hätt a K. (Göthaelf). c) in England: Orforderk. (Themse — Humber), Bridgewater (britschwater) K. (Manchester — Leverpool), d) in Schottland: Glasg ower und Kaledonischer K. (O. u. W. Küste), e) in Frankreich: Südkanal (Mittelländ. Meer — Garonne), Kanal von Dijon (Rhone — Seine), k) in Spa- nien: Kaiserk^anal (am Ebro), g) in Preußen : Brom berger K. (Weichsel — Oder), h) in Deutschland: Eider K. (Nord—• Ostsee), Mühlroser K. (Oder —Elbe), i) tn Ungarn: Franz K. (Donau — Theiß K.). k) in Holland der Nordhollän- dische K. l) viele Kanäle in Norditalien, Holland und Belgien. Producto. §. 68. Ol und Südfrüchte gedeihen in Spanien, Portu- gal, Italien, Dalmatien, Griechenland, Türkei, auf den Inseln des Mittelmeers, selbst an der S. Küste von Frankreich; Wein in allen genannten Ländern, aber auch in Frankreich und Süd- und Mitteldeutschland, Ungarn und S. Rußland, Getreide noch in Südnorwegen, Südschwcdcn und Mittelrußland. In S. Eu- ropa baut man fast nur Mais, Weizen, Spelz u. Gerste, in den nördlichsten Gegenden von Schottland, Norwegen, Schweden und Rußland, wo noch Getreidebau möglich ist, fast nur Gerste und Hafer; Rocken am meisten in Mitteleuropa, jedoch in S. Deutsch, land, Ungarn, Frankreich und England weniger als Weizen. Ohne Benutzung wächst in Sizilien Zuckerrohr, und in Süditalien und Spanien kommen auch Dattelpalmen fort. Holz ist nur in Norwegen, Schweden, Mittclrußland, Polen, S. Deutschland, Ungarn und in der Türkei in Überfluß; Kartoffeln werden in Nord- und Mitteleuropa, nirgend mehr als in Deutschland, ge- bauet. Reis in Italien, S. Ungarn, Türkei. Taback in Un- garn, Türkei und Deutschland; Flachs in ganz Mitteleuropa, besonders in Belgien, Deutschland und Irland; Hanf besonders in Rußland; Baumwolle nur in Südeuropa. Viehzucht ist über ganz Europa verbreitet; Pferde besonders in England, Un- garn; aber auch in Deutschland, Dänemark und Spanien; Esel am meisten in Südeuropa; Rindvieh in England, Holland, Dänemark, Schweiz, Ungarn; Schafe in England, Spanien und Deutschland; Schweine am meisten in Polen, Ungarn und Ruß- land; Nenntbiere in Lappland und Nordrußland; Kamele in der Türkei und S. Rußland; Pelzthiere in Nordeuropa; Wild besonders in Rußland und Deutschland; Hunde in England und Dänemark; Seehunde an den Küsten der Nord- und Ostsee; Bienenzucht in Deutschland, Polan, Rußland; Seidenraupen in ganz S. Europa; Spanische Fliegen in Spanien; Zug- tz e »schrecken in der Türkei, S. Rußland, Siebenbürgen und Ungarn; Häringe bei Schottland und in der Ostsee; Wallfische im Eismeer; Hausen in der Wolga und Donau; Perlen und

10. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 24

1832 - Hannover : Hahn
24 Europa. Der Mensch. Wolksstämme. Edelsteine giebt es wenig und von geringer Schönheit, aber vorzüglichen Marmor in Italien, Deutschland und Norwegen; der feinste Porzellanthon in Frankreich und Deutschland; Salz besonders in Deutschland und Galizien; Steinkohlen besonders in England, Belgien und Frankreich; Gold in Ungarn, Silber in Deutschland, Quecksilber in Deutschland und Spanien; Zinn in England und Deutschland; Kupfer und Eisen in Norwegen, Schweden und Deutschland; Blei in Deutschland, Torf in Hol- land, Norddeutschland, Dänemark, Irland. Der Mens ch. V o l k s st a m m e u n d Sprachen. Zahl. §. 69. Alle Europäer, mit Ausnahme der Lappländer, Sa- mojeden, Kalmükken, Baschkiren und Kirgisen, gehören zum Kau- kasischen Menschenftamme. Man unterscheidet sechs Haupt- volksstämme. 1) Der Germanische Stamm. Dazu gehören die Deutschen, Schweden, Dänen, 'Normänner, Isländer, Hol- länder und Schweizer. 2) Der Keltische Stamm, in England, Schottland, Irland, Frankreich und Belgien, mit Germanen stark vermischt. Z) Der Slavische Stamm, in Rußland, Polen, Ga- lizien, auch sehr zahlreich in Ungarn, Siebenbürgen, Kroatien, Slavonien, Dalmatien, Türkei und den östlichen Theilen von Deutschland. 4) Der Finnische Stamm, zu welchem die Finnen und auch die eigentlichen Ungarn oder Madjaren gezählt werden. 5) Der Tatarische Stamm, zu dem die Türken und die Tata- ren in Rußland gehören. 6) Der Griechische Stamm begreift die Griechen. Noch wohnen in Europa zerstreuet Juden und Zi- geuner; in der Türkei wohnen noch Wlachen und Arnauten oder Albanesen. Zahlreich sind die Armenier in der Türkei, in S. Rußland, auch in Ungarn, Galizien und Polen. — Jeder Volksstamm redet eine besondere Hauptsprache, die sich aber in der Länge der Zeit in viele zum Theil sehr verschiedene Sprachzweige und Mundarten getheilt hat. So ist z. B. die Deutsche, Englische und Schwedische Sprache sehr verschieden, obgleich man es allen ansieht, daß sie aus einem Sprachenstamme entstanden sind. Die Sprache der Franzosen, Spanier und Italiener ist größtentheils Lateinischen Ursprungs; zum Theil auch die Englische. §. 70. Die Zahl aller Europäer ist etwa 220 Millionen; da- von wohnen in Rußland - - - - 55 Mill. Preuß. Staat - - 12? Mill. Deutschland - - - 35 — Ungarn - - - - ii —- Österreichisch. Staat 33 — Türkei - - - - 10 — Frankreich - - - 3* — Irland - - - - 7-1 — Brittischer Staat - 23 — Neapel - - - - 7 — Spanien - - - r H — Galizien - - - - 4s — Italien - - - - 21 — Lomb. Ven. Staat 4? — England - - - - 12? — Sardinisch. Staat - 4-2' —
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TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
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